Bast
Was muss man über Karl Bast wissen?
Eigentlich nicht viel, denn sein Werk spricht für sich (und somit natürlich auch für ihn). Wenn Sie aber doch etwas wissen wollen, das über die schnöden Lebensdaten hinausgeht, dann vielleicht das: die Hände. Nicht, dass sie sonderlich schön wären (natürlich sind sie auch nicht sonderlich hässlich). Nein, das Besondere ist, dass sie eigentlich nie ruhen, sondern immer schöpfen, erzeugen, kreieren, bilden, aus Altem Neues schaffen. Kurze Muße gibt es nur, wenn ihr Meister schläft. Ansonsten bearbeiten sie Metall, Holz, Kork, Federn, Farben, Papier, Knochen und vieles mehr.
Meist tun sie das - wie es sich für Künstlerhände gehört - ganz zielgerichtet, weil ihr Besitzer ein klares Bild vor Augen hat, was aus diesem oder jenem Stück entstehen soll. Da bildet der zusammengeklebte Korkblock den Rohstoff, aus dem Bast seine feinen Figuren herausarbeitet.
Mitunter aber scheint es für den Außenstehenden als würden seine Hände eine Art Eigenleben führen. Da ist der Impuls ihres Tuns vermutlich auch Bast selbst nicht klar. Sie kneten Wachs bei einem Gespräch, knicken Holzstäbchen während eines Telefonats, formen Sand am Strand oder fädeln Federn bei einem Spaziergang. Und dann entsteht auch da etwas, das - so beiläufig es auch erscheinen mag - seine Handschrift trägt.
Achso, die schnöden Lebensdaten schulden wir Ihnen noch:
- Geboren 1952 in Heinsberg, Studium an der Fachhochschule für Design in Aachen, freischaffender Grafiker und Bildhauer,