Holz
Nicht die erste, aber die große Liebe
Die Kunst von Karl Bast ist Handwerk - im eigentlichen und mitunter auch im doppelten Sinn des Wortes. Das Werk seiner Hände, was eine zugegebenermaßen banale Erkenntnis ist. Aber eben auch seine Hände als Werk, was offensichtlich ist, wenn man seine Stühle kennt, die gewissermaßen zum Händchenhalten mit dem Künstler einladen.
Dieses Bast-Handwerk ist ohne Holz nicht zu denken. Nicht nur, weil es dieser lebendige Werkstoff ist, der wohl am besten zu seiner Körper-Kunst passt, die immer wieder mit menschlichen Formen und Organen spielt: das weibliche Profil, das aus einem Schrank auftaucht, das menschliche Herz, das in einen Gral tropft, der Frauenkörper, der in einer Violinenschnecke mündet. Nein, auch, weil Holz zwar nicht die erste, aber sicher die große Liebe des gelernten Grafikdesigners Bast ist.
Amien Idries